In der klinischen Studie wurde das Blut und das Knochenmark von Patienten mit Multiplen Myelom entnommen und auf bestimmte Biomarker untersucht.
In der klinischen Studie wurde das Blut und das Knochenmark von Patienten mit Multiplen Myelom entnommen und auf bestimmte Biomarker untersucht. Bildrechte: Colourbox

Wissen-News Uni Leipzig: Biomarker für Therapie-Erfolg bei Knochenmark-Krebs

25. April 2024, 10:49 Uhr

Die CAR-T-Zelltherapie hat sich als Knochenkrebs-Behandlung etabliert, doch nicht bei allen Erkrankten schlägt die Therapie gut an. Forschende der Uni Leipzig haben nun Biomarker identifiziert, die mit dem Ansprechen der CAR-T-Zelltherapie beim Multiplen Myelom, einer bösartigen Tumorerkrankung im Knochenmark, zusammenhängen.

Bei einer CAR-T-Zelltherapie werden den Patienten Immunzellen entnommen, sogenannte T-Zellen. Diese werden im Labor genetisch modifiziert, so dass sie fortan einen Rezeptor auf ihrer Oberfläche tragen. Mit diesem Rezeptor kann die Immunzelle die Krebszellen erkennen und deren Zerstörung initiieren. Trotz beeindruckender klinischer Erfolge spricht ein Teil der Erkrankten nicht auf die CAR-T-Zell-Therapie an. Forschenden der Universitätsmedizin Leipzig und des Fraunhofer-Instituts für Zelltherapie und Immunologie ist es erstmals gelungen, Biomarker zu identifizieren, die mit dem Erfolg dieser Therapie beim Multiplen Myelom einhergehen

Eine junge Frau sitz auf einem Sofa und blickt mit ruhigen Auigen in die Kamera. Es ist Jule Pacholke aus Zwickau. 4 min
Bildrechte: MDR SACHSEN/Konstantin Henß
Eine junge Frau sitz auf einem Sofa und blickt mit ruhigen Auigen in die Kamera. Es ist Jule Pacholke aus Zwickau. 4 min
Bildrechte: MDR SACHSEN/Konstantin Henß

Folgeprojekt mit weiteren Patienten gestartet

"Mit Hilfe modernster Einzelzell-Sequenzierungsverfahren können wir bei Patientinnen und Patienten nun bereits vor der Behandlung identifizieren, ob sie ein gutes oder weniger gutes Ansprechen auf eine CAR-T-Zelltherapie haben werden", erklärt der Studienautor Maximilian Merz. Dazu konnten die Forschenden zeigen, dass auch das normale Immunsystem von den CAR-T-Zellen lernt, wie man Myelomzellen, die für bösartige Wucherungen im Knochenmark verantwortlich sind, wieder zerstören kann. In der klinischen Studie wurde das Blut und das Knochenmark von Patienten mit Multiplen Myelom vor und nach der Infusion mit CAR-T-Zellen entnommen und auf bestimmte Biomarker untersucht. Hierfür wurden die Zellen zum einen mittels fluoreszenzaktivierten Zellanalysen erforscht. Zum anderen wurden die Genexpression, die T- und B-Zellrezeptoren sowie die Oberflächenproteine auf Einzelzellebene charakterisiert.

Basierend auf den neuen Daten werden nun in einem Folgeprojekt weitere Patienten mit dem Multiplen Myelom, die eine CAR-T-Zelltherapie erhielten, mit dieser komplexen Methode analysiert. "Ziel ist es, bereits früh zu erkennen, was der richtige Zeitpunkt für eine CAR-T-Zelltherapie beim Multiplen Myelom ist", sagt Merz. Zudem soll im Rahmen des großen internationalen "Certainty"-Projektes, mit Hilfe eines Fördervolumens von rund zehn Millionen Euro, ein virtueller Zwilling zur besseren Therapieplanung von CAR-T-Zellen beim Multiplen Myelom entwickelt werden.

cdi/pm

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Aktuell | 04. Februar 2024 | 07:00 Uhr

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